Systemische Kinder- und Jugendtherapie
Stellen Sie sich vor, Ihre Familie wäre wie ein Mobile. Jedes Familienmitglied nimmt einen bestimmten Platz ein, und wenn sich einer bewegt, hat dies Auswirkungen auf das gesamte Mobile. Diese einfache Metapher veranschaulicht die Komplexität von Familiensystemen, in denen die Entwicklung eines Symptoms bei einem Familienmitglied automatisch alle anderen beeinflusst.
Die systemische Kinder- und Jugendtherapie verfolgt einen lösungsorientierten Ansatz. Oft können Kinder und Jugendliche ihre Probleme nicht direkt benennen und drücken sie stattdessen durch die Entwicklung von Symptomen oder Verhaltensauffälligkeiten aus.
Mögliche Anzeichen hierfür sind:
- Enuresis (Einnässen) / Encopresis (Einkoten)
- Identitätsfragen und Selbst(un)wirksamkeitserleben
- Lernstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Verhaltensauffälligkeiten und Hyperaktivität
- Aggressives, dissoziales und gewalttätiges Verhalten
- Schulprobleme (schulvermeidendes Verhalten, Schulangst, Schulversagen, Mobbing)
- Psychosomatische Störungen, chronische Erkrankungen
- Kriseninterventionen bei selbstgefährdendem Verhalten, kritische Lebensereignisse
- Trauma und Trauer bei Tod und Verlusterfahrungen, sexuellen und anderen Gewalttaten
- Suchtverhalten von Jugendlichen (Essstörungen, Substanzenmissbrauch)
Das Auftreten solcher Auffälligkeiten kann eine Indikation für eine notwendige Therapie sein. Die systemische Kinder- und Jugendtherapie nutzt verschiedene Settings mit altersgerechten, kreativen Interventionen. Einzeltherapie wird dabei mit den Eltern oder anderen relevanten Bezugspersonen im System kombiniert.
Ziel der Therapie ist es, Symptome zu verbessern oder aufzulösen. Hemmende Verhaltensweisen und Ursachen werden reduziert, während fördernde Bedingungen für die Entwicklung geschaffen werden. Dies beinhaltet die Stärkung des Selbstvertrauens, das Erleben von Erfolgserlebnissen, Selbstbeobachtungsübungen, Selbstwahrnehmung und das Ausprobieren neuer sowie alternativer Konfliktbewältigungsstrategien.