Systemische Therapie
Systemische Therapie für Einzelne, Paare und Familien unterscheidet sich wesentlich von anderen Therapieformen. Statt sich ausschließlich auf das individuelle Erleben eines Menschen zu konzentrieren, richtet sie ihren Fokus vor allem auf die zwischenmenschlichen Dynamiken und Interaktionen. Sie betrachtet, wie Menschen miteinander interagieren, wer auf wen reagiert und wie Beziehungen gestaltet sind.
In der systemischen Therapie werden die Regeln und Muster, die sich im Laufe der Zeit in den Beziehungen eines Paares oder einer Familie herausgebildet haben, genau betrachtet. Gemeinsam mit den Betroffenen wird daran gearbeitet, diese Muster zu verstehen und gegebenenfalls zu verändern.
Ein zentraler Aspekt der systemischen Therapie ist ihre ressourcenorientierte Herangehensweise. Dabei liegt der Fokus hauptsächlich auf den Stärken und Fähigkeiten der betroffenen Personen, weniger auf ihren Defiziten oder Schwächen. Es wird davon ausgegangen, dass Menschen in verschiedenen Situationen unterschiedliche Verhaltensweisen zeigen können und dass ihre Realität subjektiv ist, abhängig von ihrer jeweiligen Perspektive, ihren Gefühlen und Erfahrungen.
In systemischen Gesprächen gibt es keine objektive Wahrheit oder Realität, sondern nur verschiedene subjektive Sichtweisen, die alle den gleichen Respekt und die gleiche Wichtigkeit verdienen. Diese Therapieform ist förderlich für Einzelpersonen, Paare und Lebensgemeinschaften sowie für Familien in verschiedenen Konstellationen, einschließlich Patchworkfamilien, Eltern-Kind-Beziehungen und Großfamilien.
Gemeinsam mit den Klienten wird in der systemischen Therapie darüber nachgedacht, wie sie ihre Situation verbessern können und wer dazu beitragen kann. Dadurch können schnell Lösungen erarbeitet werden, um die Dynamiken innerhalb der Familie oder Beziehung zu verbessern.